Playmobil - Made in Europe

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Wenn heute Kinder mit ihren geliebten Playmobil-Figuren spielen, dann kann es sein, dass ihre Eltern sich sehr an ihre eigene Kindheit erinnert fühlen. Mama hatte vielleicht ein Playmobil-Puppenhaus und Papa eine Ritterburg, einen Müllwagen oder alles, was zu einer Baustelle gehört. Bis 2016 wurden fast drei Milliarden Playmobil-Figuren erzeugt und sie "leben" in fast allen Kinderzimmern weltweit. Für einen netten Vergleich wurde ausgerechnet, dass wenn sich alle Figuren an den Händen halten würden, sie die Erde 3,6 Mal umspannen könnten.

Doch woher kommen diese kleinen Männchen und seit wann gibt es sie? 1876 gründete Andreas Brandstätter in Fürth eine Firma für Schlösser und Beschläge für Schatullen. 1908 übernahm Sohn Georg Brandstätter die Firma und seit damals gibt es den Firmennamen Geobra Brandstätter. 1921 übersiedelte man nach Zirndorf, wo sich auch heute noch die Zentrale befindet. Inzwischen wurden unter anderem Spielwaren erzeugt und vertrieben. 1952 übernahm Horst Brandstätter die Firma, die der größte deutsche Spielwarenerzeuger ist. Horst Brandstätter verstarb 2015. Seither wird die Firma als Unternehmensstiftung weitergeführt, unter dem Namen Geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG.

Playmobil setzt in Sachen Fahnenwerbung auf Beachflags der Firma Werbepart OHG. (Direktlink)

1971 wurde Chef-Entwickler Hans Beck beauftragt, ein Systemspielzeug zu kreieren. Er gilt als der Erfinder der weltberühmten Playmobil-Figur, die 1972 zum Patent angemeldet wurde. Seit 1974 gibt es die 7,5 Zentimeter großen Figuren. Bauarbeiter, Ritter und Indianer waren die ersten in einer langen Reihe von Lieblingen der Kinder. Seit 1981 gibt es auch 5,5 Zentimeter große Figuren, die Kinder darstellen. 

Das ausgezeichnete Kinderspielzeug wird weltweit 100 Ländern vertrieben. Es gilt als Spielzeug "Made in Europe". Die Erzeugung erfolgt in der EU, in Deutschland, Spanien, Tschechien und auf Malta. Zu Beginn wurden die sieben Bestandteile einer Figur mit beweglichem Kopf, beweglichen Händen, Armen und Beinen handmontiert, heute erledigen das Maschinen. Die Firma hat weltweit mehr als 4.200 Mitarbeiter und es werden einhundert Millionen Figuren pro Jahr erzeugt. 

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1976 gab es die erste weibliche Figur und damit die Möglichkeit, auch eine Familie zu haben. Seit 2012 gibt es sogar eine schwangere Frauenfigur. Die Hände lassen sich seit den 1980er Jahren drehen und die Figuren können etwas tragen oder halten. Das ergibt viele neue Möglichkeiten für kreatives Spielen. Bauarbeiter können auf der Baustelle mit dem Werkzeug wirklich arbeiten, wenn sie Hammer, Säge oder Kübel halten können. Es gab inzwischen auch Pferde, die zum Spielen mit Rittern oder Indianern gebraucht wurden. Ritterburg, Zirkus, Bauernhof und eine wunderschöne elektrische Eisenbahn mit großen Waggons begeistern Kindern und Eltern wie auch die Müllabfuhr, Schlauchboot, Radfahrer mit Rad, Polizei, Feuerwehr, Krankenhaus, Fußballer mit Kickbein, Figuren mit Kleidern zum Anprobieren und vieles mehr. 

Seit dem Jahr 2000 besteht in Zirndorf der Playmobil-FunPark, eine Playmobil Spielwelt mit Figuren im XXL-Format.

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Zu besonderen Anlässen erzeugt Playmobil Personen aus Geschichte, Kunst und Kultur. So gibt es beispielsweise Götz von Berlichingen oder Albrecht Dürer, die anlässlich von Ausstellungen im Germanischen Nationalmuseum erzeugt wurden. Auch Geheimrat Goethe und Friedrich den Großen gibt es im Playmobil-Format. Die am meisten verkaufte Playmobil-Figur ist allerdings Martin Luther, der zum Reformationsjubiläum 2017 entstanden ist.

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