Verschiedene Textildruckverfahren - Ein Überblick


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Die Möglichkeiten der Textilveredelung erscheinen auf den ersten Blick sehr komplex und umfangreich. Bei genauerer Betrachtung entdeckt man genau fünf verschiedene Grundarten Textilien zu bedrucken. Alle anderen Arten des Textildrucks sind Abwandlungen dieser fünf Druckarten.

Prinzipiell wird auch zwischen zwei Formen des Druckvorgangs unterschieden. Es gibt den Transferdruck und den Direktdruck. Beim Transferdruckverfahren wird die Farbe mit Hilfe eines Trägermaterials auf die Textilien gedruckt oder eingedampft. Wie der Name schon verrät, wird beim Direktdruck die Farbe oder das Motiv direkt auf die Textilien gedruckt.


Flex- und Flocktransferdruck 

Beim Flex- und Flockdruck handelt es sich um ein Transferdruckverfahren. Bei diesem Verfahren muss das Motiv zwei wichtige Vorraussetzungen erfüllen. Es darf höchstens aus drei Farben bestehen und muss als Vektordatei vorliegen. Jede einzelne Farbe wird mit einem Plotter auf eine farbige Folie gedruckt, welche dann in Handarbeit wieder zum Motiv zusammengesetzt werden muss. Diesen Vorgang nennt man „Entgittern". Die Folien werden dann direkt auf das zu bedruckende Textil gelegt und unter großem Druck und Hitze wird das Motiv aufgebracht. 

Flex- und Flockdruck unterscheiden sich lediglich in der Haptik des Drucks. Während sich der Flockdruck aufgrund tausend kleiner Fasern im Trägermaterial samtig weich anfühlt, besticht der Flexdruck mit glatter und leicht glänzender Oberfläche. Die Vorteile dieses Verfahrens sind eine hohe Deckraft, leuchtende Farben und eine lange Haltbarkeit des Motivs.


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Digital-Transferdruck 

Diese Art des Transferdruckverfahren ist dem Flex- und Flockdruck sehr ähnlich. Der Unterschied besteht darin, dass hier keine farbige Folie verwendet wird, sondern die Transferfolie transparent ist. Die Transferfolie kann mit verschiedenen digitalen Druckverfahren bedruckt werden und wird dann mit einer Transferpresse direkt auf den Stoff aufgebracht. 

Der bedruckte Bereich fühlt sich rau an, jedoch sind die Farben sehr intensiv und gesättigt. Es sind nahezu alle Motive möglich bei diesem Verfahren. 
Da die Folie nicht so dehnbar ist wie Stoff kann es leicht zu Rissen kommen. Digital-Transferdruck ist eine günstige Variante, jedoch verblassen die Farben auch relativ schnell. Deshalb ist dieses Verfahren für einmalige und kurzlebige Aktionen zu empfehlen. 


Siebdruck


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Der Siebdruck ist ein Direktdruckverfahren und wird oft als „bestes“ Textildruckverfahren bezeichnet. Der Siebdruck gehört zu den ältesten Verfahren und ist auch als Schablonendruck bekannt. Den Siebdruck kennzeichnet das direkte auftragen der Farben auf den Stoff mittels Schablonen bzw. Siebe. Für jede Farbe wird ein eigenes Sieb benötigt. Die Siebe werden mit einem photochemischen Verfahren angefertigt. 

Der Siebdruck besticht mit brillanten und langlebigen Farben und einer hohen Waschbeständigkeit. Durch das direkte auftragen des Motivs, ist der Druck geschützt vor Rissen oder ähnlichem. Da bei dieser Variante immer Grundkosten entstehen, durch das anfertigen von Sieben oder Schablonen, eignet sich der Siebdruck besonders bei größeren Stückzahlen. 


Digital-Direktdruck 

Diese Technik gehört zu den neuesten und modernsten Erfindungen im Bereich des Textildrucks. Bei dieser Drucktechnik werden spezielle und hochentwickelte Druckfarben mit Hilfe eines Tintenstrahlverfahrens direkt auf den Stoff übertragen. Anschließend wird der Druck mit Hitze fixiert. 

Der Digital-Direktdruck ist besonders für sehr bunte Motive mit vielen Farbverläufen oder auch Fotos geeignet. Da keine Grundkosten entstehen, kommt diese Technik auch bei Einzelanfertigungen zum Einsatz. Der Druck hat eine sehr hohe Qualität und bringt eine  detailgetreue Wiedergabe des Motivs mit sich. Die bedruckten Textilien sind pflegeleicht, waschbeständig und langlebig. Besonders bei hellen Stoffen werden hier besonders gute Ergebnisse erzielt, da bei dunklen Stoffen erst ein weißer Untergrund geschaffen werden muss. 


Thermosublimationsdruck

Der Sublimationsdruck gehört auch zu den Transferdruckverfahren, stellt jedoch eine besondere Art des Textildrucks dar. Bei diesem Verfahren wird die Farbe direkt in den Trägerstoff eingedampft bzw. ein-sublimentiert. 
Vor dem Druck wird eine spezielle Trägerfolie mit Sublimationstinte bedruckt. Die Folie wird anschließend mittels einer Transferpresse auf den Stoff übertragen, wobei die Farbe direkt vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand wechselt. Bei 170 bis 200 Grad Celsius dringen die Farben gasförmig und direkt in den Trägerstoff ein. 

Der Druck ist auf dem Stoff nicht fühlbar und kann mit einem sehr guten Druckergebnis überzeugen. Auch hier können jegliche bunte Motive und Fotos für den Druck verwendet werden. Dieses Druckverfahren kommt bei den unterschiedlichsten Produkten wie T-Shirts, Beachflags oder Hissflaggen zu Anwendung. Ein Nachteil ist, dass die Sublimationstinte keine hohe Deckkraft hat und darum die besten Ergebnisse bei hellen Stoffen erzielt werden. 


Stickereien - Eine Alternative zum Textildruck

Stickereien werden nicht zum Textildruck gezählt, dennoch muss man sie erwähnen wenn es um Textilveredelung geht. Stickereien sind mit Abstand die wohl edelste und hochwertigste Variante. Gerade bei speziellen Textilien wie Wolle oder Fleece, ist es teilweise die einzige Möglichkeit Motive oder Muster anzubringen ohne dabei das Material zu zerstören. Für das jeweilige Motiv wird eine Stickkarte angelegt, welches die Basis bildet. Bei dem vielfältigen Angebot an bunten Garne, oder Garne mit speziellen Effekten, sind der Kreativität auch keine Grenzen gesetzt. Stickereien wirken edel und hochwertig und zeichnen sich auch durch Waschbeständigkeit und Haltbarkeit aus. 


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